Broad Peak - 8047 Meter

Broad Peak

Bild: Der Broad Peak mit Nord-, Mittel- und Hauptgipfel. (c) http://de.wikipedia.org.

Ersteigungsgeschichte:

1892:
Der von Einheimischen als "Falchen Kangri" bezeichnete Berg bekommt von Mitgliedern einer britischen Erkundungsexpedition seinen heutigen Namen: Broad Peak.

1909:
Vittorio Sella fotografiert die Nord-, West- und Südseite des Berges.

1954:
Der berühmte Expeditionsleiter Karl-Maria Herrligkoffer versucht eine Besteigung des Berges über die Südwestflanke. Nach mehreren Unfällen wird der Versuch auf etwa 6900 Metern abgebrochen.

1957:
Die Erstbesteigung des Berges über die Westrippe gelingt einer Miniexpedition, bestehend aus vier Österreichern: Marcus Schmuck, Hermann Buhl, Kurt Diemberger und Fritz Wintersteller. Die Expedition beginnt schwierig, da die Träger auf den letzten Kilometern zum Basislager streiken und das Team so in mehreren Tagesmärschen das gesamte Material alleine zum Berg tragen muss. Ab dem Basislager wird nicht nur ohnehin auf Träger verzichtet, sondern auch auf Sauerstoffhilfe. Nachdem beim ersten Versuch am 29. Mai aufgrund der späten Tageszeit nur der Vorgipfel des Hauptgipfels gelingt, steigt man bis zum Basislager ab und schafft am 9. Juni den Hauptgipfel!!! Schmuck und Wintersteller erreichen als erste Seilschaft den Gipfel, kurz darauf, gegen 18 Uhr, auch Diemberger. Buhl bleibt zurück, seine Erfrierungen vom Nanga Parbat behindern ihn. Beim Abstieg trifft Diemberger auf Buhl, der sich weiter nach oben kämpft. Gemeinsam mit Buhl steigt Diemberger nochmals zum Gipfel. Kurz nach Mitternacht erreichen sie das Lager III.
Eine ganz großartige Leistung in einer kleinen, aber sehr starken Expedition. Tragisch bleibt der Absturz Hermann Buhl achtzehn Tage später am Gipfelgrat der Chogolisa.

1974:
1974 wollte eine japanische Expedition mit dreizehn Teilnehmern (Expeditionsleiter T. Arioka) den K12 besteigen, aber kurz vor ihrer Abreise aus Japan erteilte ihnen die pakistanische Regierung völlig unerwartet das Permit für den viel anspruchsvolleren Broad Peak. Die Zeit war zu knapp, um eine Besteigung zu organisieren, und so entschlossen sie sich, dafür den Nordgipfel zu versuchen. Das Basislager wurde am 30. Juni am Concordiaplatz errichtet und Lager I auf 4875 m am Godwin-Austen Gletscher. Da sie keinen Zustieg für die projektierte Route über den Westgrat fanden, erkundeten sie den nördlichen Teil. Berichten zufolge haben sie versucht, den Gipfel entlang dem Nord-Ost Grat vom Sella La (6159 m) zu erreichen, fanden die Strecke aber zu weit und mussten auf 6300 m umkehren. Laut verschiedenen Berichten handelte es sich angeblich um den 8000er Nordgipfel, tatsächlich ist aber der Zentralgipfel 8000 m hoch und man muss davon ausgehen, dass Arioka diesen Gipfel angesteuert hatte, und nicht den Nordgipfel (7538 m), was auch den Aufstieg vom Sella La erklären würde.

1975:
Polen (Expeditionsleiter J.Ferenski) gelingt über Westrippe und Südostgrat die Ersteigung des Mittelgipfels (8016m): das Gipfelteam mit sechs Bergsteigern - R.Bebak, K.Glazek, M. Kesicki, J.Kulis, B. Nowaczyk und A.Sikorski - brach am frühen Morgen des 28. Juli von Lager III auf und erreichte den Sattel nach 12½ Stunden Aufstieg. Bebak musste kurz nach dem Pass umkehren. Die anderen fünf erreichten den Gipfel abends um 7.30 Uhr, - 16½ Stunden vom Lager III entfernt. Die von den Polen gemessene Höhe betrug 8016 m. Auf dem Rückweg zum Sattel stürzte Nowaczykc und verschwand in einem heftigen Schneesturm auf der Ostseite des Sattels. Die anderen mussten auf dem Sattel biwakieren und setzten am nächsten Morgen die Suche nach Nowaczyk fort - leider erfolglos. Ein zweites Biwak musste weiter unten eingerichtet werden. Kurz vor dem Biwak rutschten Kersicki, Kulis und Sikorski aus und stürzten. Kesicki und Sikorski kamen beide um. Am ersten August erreichten die beiden Überlebenden das Basislager mit Hlfe ihrer Teamkollegen.

D
ie zweite Besteigung des Berges erfolgt durch Japaner, die ebenfalls den Weg der Erstbegeher gehen.

1976:
1976 will eine kleine französische Expedition mit vier Teilnehmern (B.Mellet, J-C. Mosca, Y.Seigneur und Dr. D. Mennesson) sowohl den Zentral- als auch den Hauptgipfel im Alpinstil besteigen, ohne die Hilfe von Trägern oberhalb des Basislagers. Die Aufstiegsroute folgt ebenfalls der österreichischen Route von 1957. Sie werden von außergewöhnlich schlechtem Wetter verfolgt und trotz vier Versuchen - der letzte bis oberhalb des Sattels auf dem Weg zum Hautgipfel - müssen sie angesichts der orkanartigen Winde und klirrender Kälte aufgeben. Der höchste erreichte Punkt war am 30. Juni auf etwa 7850 m.

1977:
Eine japanische Expedition mit vierzehn Teilnehmern (Expeditionsleiter M. Yuasa) folgte ebenfalls der österreichischen Route von 1957. Drei Bergsteiger, K.Noro, T.Ozaki und Y. Tsuji, erreichten am 8. August den Gipfel.

1978:
Erneut versucht ein vierköpfiges französisches Team wieder unter der Leitung von Yannick Seigneur eine Besteigung des Broad Peak. Am 4. Juni können Georges Bettembourg und Yannick Seigneur den Gipfel über die Österreicher-Route von 1957 erreichen. Es ist die dritte Besteigung des Gipfels.

1982:
Reinhold Messner schafft in Begleitung der pakistanischen Bergsteiger Nazir Sabin und Sher Khan am 2. August den Gipfel über eine Einstiegsvariante und im folgenden den Normalweg den Gipfel. Es ist nach Kantsch und Gasherbrum II sein dritter Achttausender in diesem Jahr.

1983:
Dem Italiener Renato Casarotto gelingt die Erstbesteigung des Nordgipfels (7800m) über den schwierigen Nordgrat. Drei Jahre später kommt er am K2 ums Leben. - Ende Juni sind Mitglieder einer polnischen Frauenexpeditoin erfolgreich. - Marcel Rüedi und Erhard Loretan gelingt nach Gasherbrum II und Hidden Peak der 3. Achttausender innerhalb von zwei Wochen!!! Auch andere Mitglieder der Schweizer Expedition sind erfolgreich.

1984:
Eine Überschreitung von Nord-, Mittel- und Hauptgipfel gelingt den Polen Voytek Kurtyka und Jerzy Kukuczka. Ein weiterer Pole "sprintet" auf vorbereiteter und präparierter Strecke auf den Gipfel: K. Wielicki steigt in etwa 23 Stunden vom Basislager zum Gipfel und wieder hinab zum Lager.

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