Neuerscheinungen 2016:

 

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Steck, Ueli & Steinbach, Karin: "Der nächste Schritt" nach oben!

Hardcover, 240 Seiten, ISBN 978-3-89029-406-3
Preis: 20,00 €, Malik-Verlag 2016. Eine Buchbeschreibung findet sich auf der Verlagsseite.

Ueli Steck gehört heute zu den allerbesten Allroundbergsteigern und Himalaya-Alpinisten. Gerade mit seinem ungeheuren Tempo hat er nicht nur an der Eiger-Nordwand für Fourore gesorgt, sondern sich auch in den Himalaya-Chroniken beeindruckende Einträge verschafft. In seinem neusten Buch beschreibt Steck, wie ihn seine Grenzgänge, mal von Erfolg gekrönt, mal tragisch endend, verändern, ihn reifen lassen.
Hierfür hat sich Steck mit "Everest", "Annapurna", "Shisha Pangma", "Alle Viertausenderder Alpen" und "Eiger" fünf Beispiele der letzten Jahre ausgesucht, die auch dem breiteren Publikum bekannt sein dürften: es geht um die in der Folge lang diskuttierte Auseinandersetzung mit den Sherpas am Mount Everest 2013, den in der Öffentlichkeit teilweise angezweifelten Solodurchstieg der Annapurna-Südwand in unglaublichen 28 Stunden (ebenfalls 2013), der Lawinentod von Sebastian Haag und Adrea Zambaldi an der Shisha Pangma 2014, die Besteigung aller Alpenviertausenderin nur zwei Monaten (2015) und letztlich die erneute Verbesserung der Zeit für die schnellste Durchsteigung der Eiger-Nordwand 2015.

Steck erzählt offen und ehrlich von seinen Vorhaben, den teilweise langjährigen Planungen, seinem harten Training, seiner Orientierungslosigkeit, nachdem ihm mit der Solodutschsteigung der Annapurna-Südwand sein persönliches Nonplusultra gelungen war. Nach einem Tiefschlag an der Shisha Pangma, wo zwei Freunde in einer Schneebrettlawine sterben, muss sich Steck neu finden: der konditionsstarke Katalane Kilian Jornet bestärkt in, sich dem ehrgeizigen Ziel zu widmen, alle Alpenviertausender "in einem Stück" zu besteigen. Ein Unternehmen, welches hohe Anforderungen an die Psyche stellt, doch auch diese Herausforderung meistert Steck, noch unter seinem gesteckten Zeitlimit, und findet so wieder seine vergessene Freude an der Bergsteigerei wieder. 2015 ist Steck im Himalaya, um die Babanov-Route am Nuptse-East im Alpinstil zu versuchen, was letztlich am Schlechtwetter scheitert. Doch dank sehr guter "Himalaya-Form" gelingt ihm im Herbst 2015 mit Nicolas Hojac die schnellste Seilschaftsbegehung der Heckmair-Route am Eiger und schließlich auch die schnellste Solobegehung der Route - in 2:22:50 Std.!

Ein Buch also mit seelischem Auf und Ab, doch stets mit wahnsinnig viel Freude an Bewegung - zumeist in hohem Tempo. Ein rasantes, kurzweilig zu lesendes Buch!

 

Marmillod, Frédéric & Dorly: "Tagebuch der Anden" nach oben!

Hardcover, 192 Seiten, ISBN 978-3-906055-57-2
Preis: 52,90 €, AS-Verlag 2016. Eine Buchbeschreibung findet sich auf der Verlagsseite.

Haben Sie schon vom Ehepaar Dorly und Frédéric Marmillod gehört? Wahrscheinlich nicht und das wird den meisten Lesern so gehen. Da haben Sie, alpinhistorisch gesehen, etwas Besonderes verpasst: das Schweizer Bergsteigerpaar ist von 1938 bis 1959 in Mittel- und vor allem in Südamerika unterwegs und kann dort viele Gipfel besteigen: unter den zahllosen Gipfeln sind unter anderem Erstbesteigungen diverser Vier- und Fünftausender, so manche Zweitbesteigung und viele Frauen-Erstbegehungen. Die Erstbegehung des Südwestgrates des höchsten Andengipfels, des knapp siebentausend Meter hohen Aconcagua, sticht hier neben anderen großen Andengipfeln besonders hervor.

Das Paar ist stets selbstständig am Berg, greift nicht auf Führer zurück und ist auch sonst nicht auf die Logistik der damals eher üblichen Großexpeditionen angewiesen. Mit Ehrgeiz, Entschlossenheit und Lebensfreude gelingen so viele große Ziele wie Pico Bolívar, Pico Cristóbal Colón, Nevado Juncal usw. Oft zu zweit, doch auch in Begleitung anderer Bergsteiger wie Erwin Kraus, Bernhard Lauterburg, Fritz Sigrist, Konrad Brunner und anderen. Die starke Dorly Marmillod ist damit sicher eine Hettie Dyhrenfurth ihrer Zeit. Die beiden sind ein Ausnahme-Bergsteigerpaar jener Zeit und haben die Erschließung der Anden nachhaltig geprägt.

Der Autor Marc Turrel, seines Zeichens selbst Südamerika-Kenner, konnte 2013 mit den Nachkommen des Paares Kontakt aufnehmen. Ein Glück für den Leser! So werden großartige Fotografien aus dem riesigen Bildarchiv ebenso wieder lebendig wie die Tagebücher und Briefkorrespondenz des Bergsteigerpaares. Einfühlsame Texte, Karten, Panoramaaufnahmen, Presseartikel und oft großformatige Bilder fügen sich zu einem wundervollen, runden Gesamtwerk zu den Südamerika-Abenteurern Dorly und Frédéric Marmillod zusammen. So reiht sich das Buch wunderbar in die Reihe "Bergdokumente" des Verlags ein - hier wird der alpingeschichtlich Interessierte ganz sicher fündig!

   

Heimhuber-Archiv; Mayr, Klaus-Peter & Grohe, Ingrid: "Heimat, Heu & Haferlschuh" nach oben!

Hardcover, 192 Seiten, ISBN 978-3-86246-566-8
Preis: 39,99 €, J. Berg-Verlag 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite und auf der Heimhuber-Seite zu lesen.

Die Familie Heimhuber ist zweifelsohne die traditionsreichste Fotografenfamilie im Allgäuer Raum: bereits in fünfter Generation hat sich seit 1877 ein gewaltiges Bilderarchiv mit zig tausend Aufnahmen angesammelt, welches die Geschichte des Allgäus seit nunmehr knapp 150 Jahren dokumentiert. Der vorliegende Bildband widmet sich den 50er Jahren: der Krieg ist gerade wenige Jahre vorüber, man orientiert sich wieder im Leben, die Freude am Leben kehrt zurück, technische Neuerungen halten Einzug.
Die Kapitel "Alltag im Allgäu", "Allgäuer Arbeitswelten", "Freizeitvergnügen" sowie "Brauchtum und Kultur" werden jeweils mit einfühlsamen Texten eingeleitet und schließlich mit einer Vielzahl von großformatigen Bildern, zumeist in schwarzweiß, in Szene gesetzt. Die Bilder erzählen von den entbehrungsreichen Jahren der Nachkriegszeit, von der harten Arbeit auf den Feldern und den Bauernhöfen, von der Armut in den Dörfern abseits der Städte. Sie erzählen aber eben auch von der Freude der Menschen an der wunderschönen Bergnatur, stimmungsvollen Volksfesten und Trachtenumzügen sowie der gemeisterten Herausforderung, sich mit wenigen Dingen bescheiden zu müssen, dem technischen Fortschritt und dem allmählichen Anstieg des Lebensstandards im Laufe der Nachkriegsjahre.
Kurzum: man wird Zeitzeuge eines abwechslungsreichen Jahrzehnts, einer Zeit voller Änderungen und neuer Entwicklungen in einem der schönsten Naturräume Deutschlands: dem Allgäu!
Der Leser wird das Buch sicher immer wieder zur Hand nehmen, blättern, schmökern und in den Bildern mal "die gute alte Zeit", mal das Gegenteil finden. Doch wie sagte der Bergsteiger Hans Saler einmal: "Die harte Zeit von heute ist die gute, alte Zeit von morgen". Da ist etwas dran!
Wunderbar ist es allemal, dass es die tollen Bilder der Familie Heimhuber gibt. Wer einmal selbst in Sonthofen ist, sollte es keinesfalls versäumen, die Ausstellung der Familie Heimhuber im eigenen Fotogeschäft zu besuchen. Der Eintritt ist frei!

 

Hefele, Stefan & Hüseler, Eugen: "Alpenwelten" nach oben!

Hardcover, 320 Seiten, ISBN 978-3-7343-0926-7
Preis: 98,00 €, Bruckmann-Verlag 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite zu lesen.

Mit "Alpenwelten" hat der Leser einen großformatigen (29,5 x 37,5 cm) und schweren (über 3,5 kg) Bildband in Händen. Der Landschaftsfotograf Stefan Hefele und der "Klettersteig-Papst" Eugen Hüseler, Publizist vieler Wander-und Klettersteigführer, haben sich dem Projekt Alpenwelten angenommen und einen außergewöhnlichen Bildband geschaffen. Insofern lebt dieses Buch in ersterLinie von den absolut großartigen Bildern, die uns die Welten der Alpen oftmals aus wenig bekannten Perspektiven und an unüblichen Orten zeigt. Die klassischen "Postkartenmotive" sind die Ausnahme, es wird dem Betrachter die volle Schönheit und manchmal auch bedrohliche Seite des größten europäischen Gebirges gezeigt. Stahlblauer Himmel, dunkle Gewitterwolken, tiefhängende Nebel, tiefrotes Alpenglühen - man sieht die Alpen in den verschiedensten Lichtstimmungen. Dabei nehmen uns die Autoren mit auf zerrissene Felsgrate, gleißend-weiße Gletscher, grüne Wiesen oder in tiefe Schluchten und Klammen. Egal, ob Bergsee, reißender Fluss, blühende Bergwiesen, Wasserfälle, senkrechter Fels oder weißer Firn - jeder Lebensraum wird in wunderschönen Bildern vorgestellt. Die Druckqualität der zumeist seitenfüllenden oder gar doppelseitigen Bilder ist hervorragend!

Ergänzend zu den etwa 200 Abbildungen erzählen die sehr informativen wie auch einfühlsamen Texte vom ebenso rauhen wie empfindlichen Lebensraum und komplexen Ökosystem "Alpen". Von den Menschen und Tieren, die hier leben bishin zu den Folgen des Klimawandels, die man nirgends so gut beobachten und dokumentieren kann, wie in einem solch vielfältigen Naturraum. Für einen guten Überblick ist das Buch sinnvoll in die Abschnitte "Mythos Alpen", "Im Südwesten der Alpen", "Die Schweiz", "Die Bayerischen Alpen", "Tirol und Voralberg", "Im Osten der Alpen", "Die Dolomiten" und "Der Süden" gegliedert.

So entsteht ein großartiges Gesamtwerk über dieses wunderschöne Gebirge und ein Buch, welches man sicher immer wieder gerne aufschlagen wird, um die Bilder zu genießen oder den ein oder anderen Abschnitt nochmals zu lesen. Textlich beigesteuert haben hier auch Prominente wie Hubert von Goisern, Rainer Maria Rilke und Reinhold Messner. Alles in allem ein Naturbuch in bester Qualität, was sich auf den Inhalt, als auch auf die handwerkliche Seite (Buchbindung, Cover) bezieht.

   

Gerth, Roland: "Licht in den Bergen 2017 " nach oben!

Spiralbindung, 13 Bilder, ISBN 978-3-667-10493-9
Preis: 39,90 €, Delius Klasing-Verlag 2016. Eine Beschreibung mit kleinen Vorschaubildern der Motive ist auf der Verlagsseite zu lesen.
Kontakt zum Fotografen über www.rolandgerth.ch oder seine facebook-Seite.

Lichtspiele in den Bergen sind immer etwas Besonderes und kaum jemand kann sich dem entziehen. Ob es ein schöner Sonnenauf- oder Sonnenuntergang ist, ob die Sonne über den frisch gefallenen Schnee streicht oder ob die Sonnenstrahlen mit den Wolken spielen.
Dass der Schweizer Naturfotograf Roland Gerth gerne in seinen Bergen unterwegs ist, merkt man sofort: spektakuläre Bilder hat Roland Gerth für den monatlichen Wechsel in 2017 ausgesucht - jedes Bild für sich ein Meisterwerk, welche in dem großen Format (70 x 57,3 cm) besonders gut zur Geltung kommt. Gerth setzt die sommerlichen Almwiesen an der Bussalp genauso schön in Szene wie den herbstlichen Alpabtrieb oder den frühwinterlichen Blick vom Stelliesee auf das Matterhorn. Großartig wird mit Licht-Schatten-Kontrasten gearbeitet und Alpenglühen eingefangen; wunderschöne Wolkenszenarien scheinen zum Greifen nah. Und wer rasch bestellt, kann das tolle Titelbild bereits einen ganzen Monat bis zum Jahresbeginn wirken lassen.

Für mich der schönste Bergkalender der letzten Jahre!

Wer von den Bildern Roland Gerths nicht genug bekommen kann, dem sei die Verlagsseite unter www.delius-klasing.de/autoren empfohlen - hier kann man auch Bilder als Druck auf verschiedenen Materialien in diversen Größen bishin zu großen 150 x 100 cm bestellen!

   

Dech, Stefan; Messner, Reinhold & Sparwasser, Nils: "Mountains - Die vierte Dimension" nach oben!

Hardcover mit SU, 240 Seiten, ISBN 978-3-89029-472-8
Preis: 50,00 €, Malik-Verlag 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite zu lesen. Einen Filmtrailer zum Buch findet man auf youtube.

Als 2005 "Berge aus dem All" erschien - auch hier waren Stefan Dech und Reinhold Messner beteiligt - bekam der Leser mit großartigen Satellitenaufnahmen die Berge von ganz oben präsentiert. "m4" geht noch einen Schritt weiter: in diesem bildgewaltigen Band werden dem Leser herausragende Gipfel auf der ganzen Welt auf nie gesehene Art und Weise nahe gebracht. Mit dabei sind u.a. der K2, Nanga Parbat, Kailash, Mount Everest und der Masherbrum.
Den geographischen Einstieg liefern wieder Satellitenbilder, die uns den Himalaya, die Alpen usw. aus dem All zeigen. Atemberaubend sind dann jedoch vor allem die an Computern des DLR gerechneten Bilder, die aus Fotos der Pléiades-Satelliten generiert werden, welche aus 700 km Höhe auf den blauen Planeten schauen. Fantastische Blicke auf gewaltige Fels- und Eisfluchten kann man in einer Qualität genießen,als wenn man mit einer Drohne am Berg vorbei- bzw. über den Berg hinwegfliegen würde und sie als Bergsteiger niemals haben können wird: die Satellitenbilder haben eine Bodenauflösung von 70 cm und werden auf der Erde aufwendig nachbereitet! Kein Wunder, dass man auch beim zweiten Blick keinen Unterschied zu einem Realfoto erkennen kann. Einfach grandios und ein riesiger Augenschmaus!

Zu jedem Gipfel hat ein namhafter Autor seinen ganz persönlichen Bericht zum jeweiligen Berg verfasst: Reinhold Messner berichtet über den Kailash & den tibetischen Yogi Milarepa, Barbara Washburn erzählt über ihre Erlebnisse am Denali, John Roskelley nimmt uns mit auf die Nanda Devi und Hansjörg Auer erklärt die Faszination des Masherbrum. Mit Tomaz Humars Bericht über die 1999 geglückte Erstdurchsteigung der gigantischen Dhaulagiri-Südwand (im Alleingang!) und Sandy Allens Expeditionsreport zur 2012 gelungenen Überschreitung des zehn Kilometer langen Mazenogrates am Nanga Parbat sind hier auch zwei ganz herausragende Besteigungen der letzten 20 Jahre vertreten. Nicht zuletzt Gerlinde Kaltenbrunners Besteigung des K2 im Jahr 2011, mit der die Östereicherin ihren 14. und damit letzten Achtausender besteigen konnte, wurde durch die hochauflösenden Bilder des DLR mit ermöglicht.

Ein fantastischer Band über faszinierende Gipfel mit beeindruckenden, so nie gesehenen Bildern und eindrücklichen Berichten namhafter Spitzenalpinisten!

   

DAV, OeAv &AVS: "Berg 2017" nach oben!

Hardcover, 256 Seiten, ISBN 978-3-7022-3548-2
Preis: 18,90 €, DAV 2016, Vertrieb über den Tyrolia-Verlag

Das 141. Alpenvereinsjahrbuch "Berg 2017" widmet sich in seinem Gebietsschwerpunkt dem zu den Stubaier Alpen gehörenden "Sellrain". Dabei portraitiert Georg Jäger die Sellrainer "Waschweiber", Luis Töchterle skizziert die Nutzung der Wasserkraft im Gebiet und Stefan Herbke widmet sich dem Skibergsteigen. Und kein Geringerer als Heinz Zak berichtet über das Klettern in den Kalkkögeln.
Im "BergFokus" steht dieses Jahr nichts Geringeres als "Wege und Steige": ein guter Einblick in die historische Entwicklung des Wegebaus, die so wichtigen Wegebauer, die Herausforderung des Klimawandels für den Wegebau, das Wegerecht und und und - ein vielschichtiger Blick auf das, was wir sonst so selbstverständlich nehmen.
Der Themenblock "BergSteigen" thematisiert u.a. den Zwist zwischen Bikern und Wanderern, die Rolle von Kletterlegende Fritz Wiessner bei der Entwicklung des Freikletterns in Amerika und die derzeitige Entwicklung des Wettkampfkletterns. Natürlich darf die traditionelle Chronik zum internationalen Spitzenalpinismus nicht fehlen.
Bei den "Bergmenschen" reicht der Bogen vom DAV´ler Raimund von Klebelsberg über einen Einblick in das Leben der "Kugler-Bauern" bis zu den Profis heutiger Tage: Rolando Garibotti und der polnische Spitzenalpinist Wojciech Kurtyka werden vorgestellt.
In "BergWissen" und "Bergkultur" widmet man sich u.a. dem Medikamenteneinsatz im Höhenbergsteigen, der Faszination von Schneekristallen und einem Altmeister der Bergfotographie: Jürgen Winkler.

Also: auch mit der 141. Ausgabe ein ungemein abwechslungsreicher Band. Letztlich ist dies natürlich den vielen kompetenten Autoren zu verdanken: u.a. haben Max Bolland, Tom Dauer, Ingrid Hayek, Nico Mailänder, Bernadette McDonald, Heinz Zak Artikel beigesteuert bzw. geschrieben - hier wird jeder fündig!

   

Allgäu Notizkalender 2017 nach oben!

Spiralbindung, 13 Bilder, ISBN 978-3-95805-018-1
Preis: 9,80 €, "Edition Allgäu" des Hephaistos-Verlags 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite zu lesen.

Was macht man, wenn man nicht ständig Urlaub im Allgäu machen kann? Man holt sich wenigstens in Form eines Kalenders ein Stück Allgäu nach Hause: im nicht ausgeklappten Zustand 29,7 x 21 cm und im ausgeklappten Zustand 29,7 x 42 cm groß lässt sich der Kalender nach Wunsch ohne oder mit Kalenderteil nutzen. Im Kalenderteil findet man neben den Mondphasen und Namenstagen Platz für persönliche Notizen.

So oder so: jeder Monat wird mit einem tollen Allgäu-Motiv versüßt: sei es der Gaisalpsee, die Nagelfluhkette, das Schloss Neuschwanstein, das Riedberger Horn oder das Dietersbachtal mit der kleinen Siedlung Gerstruben - ein wunderschöner Bilderreigen bietet Monat für Monat schönen Wandschmuck und steigert sicher die Sehnsucht nach den Allgäuer Bergen!

Die Aufnahmen stammen von den Fotografen Benjamin Zapf, Matthias Haberstock, Immanuel Rapp, Siegfried Bruckmeier, Alexandra Hane, allgäulichtbild.de, Marzio Constantini, Dominik Ultes und Florian Maucher, die sich mitunter in der Allgäu-Fotographie Namen gemacht haben.

   

Geisegger, Adi: "Einfach oben" nach oben!

Hardcover, 144 Seiten, ISBN 978-3-95805-022-8
Preis: 29,80 €, "Edition Allgäu" des Hephaistos-Verlags 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite zu lesen.

Die Allgäuer Alpen sind ein großartiger, vielseitiger Naturraum mit grünen Wiesen, schroffen Hauptdolomitgipfeln, grandiosen Bergseen, engen Klammen, weiten Tälern und und und. Zu jeder Jahreszeit, ja sogar zu jeder Tageszeit, zeigen sich die Allgäuer Berge in anderer Pracht, in anderem Licht. Das wird jedem Wanderer bekannt sein. Doch ein Blick von oben auf diese großartige Welt ist nur wenigen Menschen vergönnt. Gleitschirm- oder Drachenflieger sehe diese Bergwelt aus einer einzigartigen Perspektive.

Der Autor Adi Geisegger ist leidenschaftlicher Gleitschirmflieger und lässt in seinem Buch "Einfach oben" die Macht der Bilder sprechen. Thematisch sortiert in die Kapitel "Über den Wolken", "Sonne", "Wasser" und "Die Berge.." wird dem "Leser" die volle Schönheit der alpinen Welt aus der Vogelperspektive gezeigt. Wie berauschend ein Wolkenmeer unter den Füßen sein kann, weiß jeder, der schon einmal bei "obheiter" unterwegs war. Und wie kitschig-schön ein Sonnenauf- oder Sonnenuntergang in den Bergen ist, haben alle Bergbegeisterten auch schon erlebt. Doch der Gleitschirmflieger steigert die Intensität dieser Erlebnisse noch. Mit dem vorliegenden Buch lässt uns Adi Geisegger an seinen wunderschönen Exkursionen durch die Luft teilhaben und vermittelt wunderschöne, faszinierende Tiefblicke auf eine Landschaft,die man sonst nur von weiter unten zu sehen bekommt. Felsgrate, Flussserpentinen, Wiesen und Seen erlebt man völlig neu - durch das Schauen lässt man den Alltag hinter bzw. unter sich und kann wunderbar entspannen.

Ein tolles Buch für jeden Naturliebhaber, egal ob Wanderer, Gleitschirmflieger und einfach nur Allgäufan!

   

Allmountain #4 nach oben!

kartoniert, 146 Seiten, ISBN 978-3-667-10676-6
Preis: 10,00 €, Delius Klasing-Verlag 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite bzw. hier zu lesen.

Kaum auf dem Markt, erscheint bereits die fünfte Ausgabe des Bergsportmagazins unter der führenden Hand von Stefan Glowacz. Das aktuelle Schwerpunktthema ist wohl für viele Wanderer, Kletterer, Hochtourengeher ect. das par excelence-Thema schlechthin: „Rausch“. Sei es der Gipfelrausch, Schwierigkeitsrausch, Geschwindigkeitsrausch - die Motive, sich in einen Rausch zu begeben sind so vielschichtig und vielseitig wie die Protagonisten, die im Heft vorgestellt werden: dem Steilwandskifahrer Jérémie Heitz gelingen schnellste Abfahrten in steilsten Wänden und Höhenbergsteiger haben inzwischen alle Achttausender bis auf den K2 im Winter bestiegen. Der Italiener Simone Moro konnte im vergangenen Winter endlich den Nanga Parbat erstmals im Winter besteigen. Es werden Portraits von Tom Ballard, dem Sohn der 1995 zu Tode gekommenen Alison Hargreaves (bestieg als erste Frau den Everest ohne Flaschenauerstoff), Gerlinde Kaltenbrunner, Colin Haley, Simone Origone oder der Big Wall-Kletterlegende Jim Bridwell vorgestellt - allesamt, um mit Reinhard Karls Worten zu sprechen, "Adrenalin-Junkies". Gänzlich verschieden sind hier die Zugänge, allesamt jedoch faszinierend.

Interessant ist auch der Aufsatz von Tom Dauer zum "Flow"-Zustand, der Alpinisten mitunter zu Höchstleistungen antreiben kann. Auch hier handelt es sich um eine Art Rauschzustand - ein Rausch allerhöchster Konzentration in einer extremen Situation. Natürlich darf beim Thema "Rausch" auch der berühmte Anderl Heckmair nicht fehlen, von dem der berühmte Ausspruch "Alkohol kann, mäßig genossen, auch in größeren Mengen nicht schaden" stammt. Interviews mit Hermann Maier und Marco Büchel, beide Gewinner der Kitzbühler Streif, sowie ein Report zum Thema "Lawinen-Airbags" runden den Band ab. Ein extremes Thema mit extremen Beiträgen und gerade deshalb sicher ein besonderer AllMountain-Band.

Vormerken: Ausgabe #6 erscheint am 15.04.2017 mit dem Schwerpunktthea "Gewinn".

   

Gabl, Karl: "Karl Gabl" nach oben!

Hardcover, 240 Seiten, ISBN 978-3-7022-3545-1
Preis: 24,95 €, Tyrolia-Verlag 2016


Offenbar ist Karl Gabl darum gebeten worden, das Buch "Ich habe die Wolken von oben und unten gesehen" und damit seine Memoiren zu verfassen. Schön für den Leser, dass Karl Gabl dieser Bitte nachgekommen ist. Das Buch ist ein kurzweilig zu lesendes zweigeteiltes Werk: zum einen, und das wissen sicher viele Leser nicht, ist Karl Gabl selbst leidenschaftlicher Alpinist (und Bergführer), der es hier nicht wie die Messners und Kammerlanders zur Meisterschaft gebracht hat, aber es noch mit 66 auf über 7000 m geschafft hat. So liegen mit dem Werk einerseits Gabls alpine Lebenserinnerungen vor, in denen er natürlich auch auf seine jahrzehntelange Tätigkeit als Metereologe eingeht.

Zum anderen kommen viele namhafte Alpinisten wie Wolfgang "Wolfi" Nairz, Stephan Siegrist, die Huberbuam, Tamara Lunger usw. zu Wort, die dank Gabls oft präziser Vorhersagen ihre Expeditionen erfolgreich bzw. gesund zu Ende bringen konnten. Die Dankbarkeit all derer, die hier von Gabls Prognosen profitieren konnten (und das bedeutet im Profigeschäft ja manchmal bare Münze), liest sich in den Texten deutlich heraus. Besonders populär wurde hier die K2-Besteigung von Gerlinde Kaltenbrunner im Jahr 2011, die damit als erste Frau alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff besteigen konnte.

So ist das Buch eine bunte Collage aus vielen unterhaltsamen Anekdoten und kurzen Episoden aus Gabls abwechslungsreichem Leben, gespickt mit einer Menge Bildern aus fünf Jahrzehnten Alpinismus. Ein tolles Buch über den Mann "hinter den Kulissen"!

   

Scholz, Herbert: "Bau und Werden der Allgäuer Landschaft" nach oben!

354 Seiten, ISBN 978-3-510-65333-1, Preis: 34,90 €, Schweizerbart 2016. Viele Infos auf der Verlagseite.

Viele Wanderer begeistern sich, so meine Beobachtung auf vielen Touren, für die geologischen Gegebenheiten, die man vor Ort beobachten kann. Kleines Problem am Rande: die Geologie der Alpen ist extrem kompliziert und die Allgäuer Alpen haben als Alpenrandlage hier eine Sonderstellung, was die Sache an sich besonders interessant aber nicht einfacher macht. Eine große Herausforderung für den Autor, der diese Aufgabe bereits 1981 mit der Erstausgabe meisterlich gelöst hat. Nun liegt die vollständig überarbeitete dritte Ausgabe vor, die sich vor allem an interessierte Laien richtet, die kein Studium der Geowissenschaften absolviert haben: Herbert Scholz gelingt es großartig, die komplexen Sachverhalte gut verständlich darzustellen: sei es, auf die verschiedenen stratigraphischen Schichtglieder und ihre Genese einzugehen, sei es, den tektonischen Werdegang des Gebietes darzustellen. In diesem Rahmen geht Scholz natürlich auch auf die paläontologische und paläogeographischen Entwicklungen ein..

Das Buch durchstreift mehrere hundert Millioenen Jahre Erdgeschichte bis ins rezente Quartär und Puzzlestück für Puzzlestück wird dem Leser klar, wie sich die Allgäuer Alpen geologisch zu erklären sind. Ein goßer Bildteil am Ende des Buches zeigt die klein- sowie großräumigen geologischen Strukturen und Eigenarten an vielen Beispielen. Eine für den Laien anspruchsvolle, hochinteressante Lektüre, durch die der Leser bei der nächsten Bergtour seine alpine Umgebung noch vielfältiger und interessanter wahrnehmen wird. Wen das "Geologiefieber" nach der Lektüre gepackt hat, dem werden im umfangreichen Literaturverzeichnis viele weiterführende Quellen an die Hand gegeben.

Zur Geolgie des Allgäus das beste Buch auf dem Markt!

   

Porter, John: "Besser Tiger als Schaf" nach oben!

Hardcover, 280 Seiten, ISBN 978-3-7022-3546-8
Preis: 24,95 €, Tyrolia-Verlag 2016

Alex MacIntyre war wohl der britische Reinhard Karl: Alex MacIntyre war durchaus risikobereit, talentiert und ohnehin ein Spitzenalpinist seiner Zeit, der es nicht auf das Sammeln von Achttausendern, sondern vielmehr auf schwere Neurouten an exotischen Zielen abgesehen hatte. Häufiger Kletterpartner war Wojchiech Kurtyka, daneben war er mit Doug Scott, Jerzy Kukuczka, Andrzej Zawada, und anderen Topalpinisten jener Jahre unterwegs. Gipfel wie der Changabang, Koh-i-Bandaka, Huascarán Norte, Dhaulagiri, Makalu oder Ranrapalca stehen in seinem Tourenbuch, zumeist erstiegen über außergewöhnlich schwere Routen.
MacIntyre bestieg seine großen Gipfel im Alpinstil und suchte sich entsprechend seine Expeditionspartner. 1982 gelang MacIntyre die Erstdurchsteigung der Shisha Pangma-Südwand, im Anschluss wollte er mit René Ghilini in der Annapurna-Südwand den Alpinstil einführen. Beim Rückzug wurde MacIntyre tödlich von einem Stein getroffen – nur Monate, nachdem Reinhard Karl am Cho Oyu in einer Eislawine gestorben war.
Das vorliegende Buch, geschrieben von John Porter, ebenfalls Kletterpartner von Alex MacIntyre, beleuchtet erstmals das gesamte alpine Leben des großartigen Kletterers. In 29 Kapiteln begleiten wir Alex MacIntyre in entlegene Winkel der Erde, in gewaltige Wände und ausgesetzte Grate, erleben, wie nahe Leid und Freude im Himalaya beieinander liegen. Das Ganze freilich gewürzt mit einer Prise britischem Humor. Doch das Buch ist noch mehr. Es ist eine Zeitreise zurück in die 70er und 80er Jahre – am Beispiel MacIntyres lässt sich hervorragend die Entwicklung des Alpinstils an den höchsten Bergen der Welt nachvollziehen. Vervollständigt wird das Buch durch eine Vielzahl toller und spektakulärer Bilder.

Klar, dass man für die Übersetzung des mehrfach prämierten Buchs ins Deutsche einen Kenner der Szene und des historischen Alpinismus braucht – mit Jochen Hemmleb hat man hier den Richtigen gefunden! Ein tolles Buch über einen der Großen der Bergsteigerei.

   

Precht, Abert: "Nach oben" nach oben!

gebunden, 160 Seiten, ISBN 978-3-7025-0816-6
Preis: 25,00 €, pustet-Verlag 2016. (Ein weiteres Precht-Buch
"Hochkönig" ist ebenfalls im pustet-Verlag erhältlich).

Albert Precht, 2015 tödlich verunglückt, war schon zu Lebzeiten eine Legende: über tausend Erstbegehungen gelangen ihm, viele davon gar free solo. Er kletterte bis Grad VIII+ nach UIAA. Künstliche Kletterei war nicht seine Sache und so wurde er früh ein vehementer Verfechter freier Kletterei.

An sich ist es in Prechts Fall unmöglich eine Art Biographie in einem einzigen Buch unterzubringen. Bei einem solch gewaltigen Lebenswerk muss man sich hier auf die absoluten Highlights beschränken. Genau das tut und gelingt Albert Precht in seinem Buch mit dem treffendem Untertitel "Schlüsselmomente aus tausend Erstbegehungen" ganz hervorragend. Und so sind Prechts Erzählungen weit mehr als nur ein Bergbuch. Es ist eine Reise durch ein halbes Jahrhundert Klettergeschichte und zeigt uns zudem die Vielfältigkeit des Bergsteigens: Precht hat sich nicht nur am Hochkönig durch grandiose Neurouten - heute oftmals gern wiederholte Klassiker - x-mal verewigt, sondern war auch in den entlegenen Gebieten der Erde unterwegs: so zum Beispiel im schon fast legendären saudiarabischen Wadi Rum, im norwegischen Lyngengebirge und am Makalu, dem fünfthöchsten Berg der Welt - 1974 an der Seite von Reinhold Messner.

Schon fast logisch, dass in dem Buch auch viele gute Kletterfreunde von Precht wie z.B. Sigi Brachmayer, Gerlinde Kaltenbrunner, Georg Bachler, Oswald "Bulle" Oelz, Andy Holzer usw. Platz finden. Unzählige großartige Fotos - von informativ über einfach nur schön bis schwindelerregend - runden das Werk gelungen ab. Mit "Nach oben" liegt ein wunderbares Buch zu einem der ganz großen Alpinisten unserer Zeit vor, welches einen schönen Rundumblick durch Prechts alpines Lebenswerk zeichnet.

 

   

Precht, Abert: "Hochkönig" nach oben!

gebunden, 160 Seiten, ISBN 978-3-7025-0816-6
Preis: 25,00 €, pustet-Verlag 2016. (Ein weiteres Precht-Buch
"Nach oben, nach oben, nach oben" ist ebenfalls im pustet-Verlag erhältlich).

Der gebürtige Bischofshofener Albert Precht, tragischerweise 2015 beim Klettern auf Kreta - einem seiner Lieblingsklettergebiete - tödlich abgestürzt, war schon zu Lebzeiten eine Legende: über 1000 (tausend!) Erstbegehungen gelangen ihm, so manche darunter free solo. Er kletterte bis zum oberen achten Grad nach UIAA und war strenger Verfechter freier Kletterei. Das Tennengebirge und der Hochkönig hatten es ihm besonders angetan, hier veröffentlichte Precht entsprechende AV-Führer und war dort sehr aktiv.

Das vorliegende Buch, welches Precht nur noch als Manuskript einreichen konnte, widmet sich dem Hochkönig und seiner grandiosen Kletterwände. Natürlich hat sich hier Precht x-fach verewigt und stellt eine Unzahl an Touren vor: Wandhöhen von bis zu gut über 1000 m und Schwierigkeiten bis Grad VIII begegnen uns, allesamt mit schwindelerregenden Bildern, guten Topos und Tipps für Kletterer versehen, die die Route nachsteigen wollen. Precht versteht es, dem Leser in angenehmer Art und Weise nahe zu bringen, woher seine Motivation zu dieser Vielzahl an Klettereien erwächst, was für ihn die Faszination Hochkönig ausmacht und in welcher Beziehung er sich zum "Freikletter-Papst" Paul Preuß sieht. Doch auch andere bekannte Namen wie zum Beispiel Edi Rainer, Georg Bachler oder Erwin Schneider finden in dem Buch Platz und so wird das Buch dann auch ein historisches Werk zur Erschließung des gewaltigen Gebirgsstockes. So hat der Leser ein kurzweilig zu lesendes Buch in der Hand, an dem nicht nur gute Kletterer - für die das Buch sicher eine großartige Ergänzung zu anderen Kletterführern des Hochkönigs ist - ihre Freude haben werden, sondern auch alle Fans dieser Bergregion und alle, die sich für den großartigen Bersteiger Albert Precht interessieren. Ein sehr gelungenes Buch zu einem bescheidenen Kletterer, der nie großen Wind um seine ungeheure Aktivität in den Felswänden der Welt gemacht hat.

Übrigens: im pustet-Verlag ist mit der Wolfgang Axt-Biographie "Überleben auf allen Kontinenten" ein weiterer sehr gelungener Band zu einem Alpinisten gelungen, der der breiten Masse eher unbekannt ist.

   

Zopfi, Emil: "FelsenFest" nach oben!

gebunden, 192 Seiten, ISBN 978-3-906055-46-6
Preis: 26,95 €, AS-Verlag 2016.

Der Schweizer Emil Zopfi, seines Zeichens Schriftsteller, ist passionierter Bergsteiger und hat vor einigen Jahren seinen 70. Geburtstag gefeiert. In seinem neuesten Buch "FelsenFest" stellt Zopfi in Form von fünfzig kurzen Episoden aus seinem Klettererleben die Vielfältigkeit seiner Erlebnisse und gemachten Erfahrungen vor. Nicht die hohen Klettergrade sind es,die faszinieren. Es ist ein Buch der Erinnerungen, der oftmals "guten alten Zeit", wo der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich in all den verflossenen Jahren mal nichts, mal recht viel getan hat.

Zopfi erzählt kurzweilig, unterhaltsam, oft amüsant, manchmal wehmütig, wenn es um jene geht, die in den Bergen ihr Leben ließen. Die kurzen Kapitel laden ein, bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Buch zur Hand zu nehmen, um wieder die ein oder andere Episode zu lesen. Ein Buch für die Pause zwischendurch, für den abendlichen Feierabend oder als Begleitlektüre zu einem Glas Wein - leichte, angenehme "Kost", die Spaß macht. Und für alle Einsteiger in die "Kletterszene" gibt es am Buchende ein Glossar mit allen wichtigen Fachtermini.

Übrigens: Mit "Dichter am Berg: Alpine Literatur aus der Schweiz" liegt im AS-Verlag ein weiteres schönes Zopfi-Buch vor.

   

Allmountain #4 nach oben!

kartoniert, 146 Seiten, ISBN 978-3-667-10676-6
Preis: 10,00 €, Delius Klasing-Verlag 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite zu lesen.

Die vierte Ausgabe des Bergsportmagazins von Stefan Glowacz hat dieses Mal das Schwerpunktthema „Grenzen“. Das Erfahren von Grenzen, das Überschreiten von Grenzen, das Annähern an Grenzen, all das sind elemantare Erfahrungsmöglichkeiten des Alpinismus. Egal, ob in einer senkrechten Wand, in einem abgelegenen Winkel unseres Globus oder "einfach nur" am Mout Everest. Und die Motivationen, diese Grenzen zu erleben, sind so mannigfaltig wie die Akteure, die sich um immer neue Grenzerfahrungen bemühen: auch in dieser Ausgabe liegt eine bunte Melange interessanter Charaktere und Themen vor:
Wir hören vom Kletterland Kuba, begleiten den Extremskifahrer David Sanabria nach Patagonien, lernen den bekannten Chronisten Eberhard Jurgalski in einem Portrait kennen, erfahren, dass auch Profis wie Mick Fowler (auch) einen "normalen" Beruf haben, lesen über Nahtoderfahrungen und begleiten den Südafrikaner Sibusiso Vilane bis hinauf auf den höchsten Berg der Welt. Ein 12-seitiger Essay über den wichtigsten Gegenstand eines jeden Alpinisten - den Bergstiefel - ist ein letztes Highlight am Heftende.

Natürlich begegnet man im Journal auch bekannten Größen wie Norbert Joos, Tomaz Humar oder Beat Kammerlander, das Magazin lebt aber eben gerade von den vielen interessanten Geschichten abseits des bergsteigerischen Mainstreams.

Vormerken: Ausgabe #5 erscheint am 14.10.2016.

   

Meroi, Nives: "Nives Meroi" nach oben!

gebunden, 160 Seiten, ISBN 978-3-7022-3505-5
Preis: 19,95 €,
tyrolia-Verlag 2016.

Nives Meroi und ihr Mann Romano Benet gehören seit vielen Jahren zur Weltspitze im Höhenbergsteigen. Lange Zeit sah es so aus, als wenn Nives auch die erste Frau würde werden können, die alle Achttausender besteigt. Doch es kam anders: 2009 erkrankte ihr Lebenspartner schwer an aplastischer Anämie und die beiden mussten den Aufstieg zum Kantsch, dem dritthöchsten Berg der Welt abbrechen. Waren die beiden immer gemeinsam an den Achttausendern unterwegs, wollte Nives ihren Mann nicht im Lager zurücklassen, um den Gipfelaufstieg alleine zu versuchen. Doch schon der Abstieg ins Tal wurde zur Herausforderung. Diese war nichts gegen das, was in den Jahren folgen sollte...

Gleich nach dem abgebrochenen Versuch am Kantsch ließ sich Romano untersuchen, die erschütternde Diagnose stand rasch fest. Es folgten schwere Jahre für Romano, Krankenhausaufenthalte, Isolierungen, Transfusionen, zwei Knochenmarkstransplantationen. Nur allmählich fand er wieder ins aktive Leben zurück. Diese Zeit ist Romanos, ihr gemeinsamer 15. Achttausender, wie er sagt. Zwischenzeitlich besteigen Oh-Eun Sun, Edurne Pasaban und Gerlinde Kaltenbrunner alle 14 Achttausender. 2014 endlich können Nives und Romano in den Himalaya zurückkehren und besteigen, natürlich gemeinsam, ihren Kantsch - ohne jede Konkurrenz, jeden Wettlaufgedanken und vielleicht gerade deswegen völlig frei!

Einfühlsam und ehrlich berichten die beiden Abenteurer von ihren Erlebnissen an den hohen Bergen der Welt, vor allem jedoch von ihrem Kampf mit Romanos schwerer Erkrankung und dem langen Weg zurück ins Leben. Das kurzweilig zu lesende Buch ist somit kein "Himalayabuch" im klassischen und bekannten Sinne, sondern erzählt eben auch von den Abgründen, in die das bis dato erfolgreiche Paar fällt - und sich wieder erhebt.

   

Axt, Wolfgang: "Überleben auf allen Kontinenten" nach oben!

gebunden, 160 Seiten, ISBN 978-3-7025-0781-7
Preis: 25,00 €,
pustet-Verlag 2016. Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.

Wolfgang Axt ist wahrscheinlich nur einem begrenzten Kreis von Bergbegeisterten bekannt und gehört, die Popularität betreffend, nicht zur ersten Riege eines Reinhold Messners, Chris Boningtons oder einer Gerlinde Kaltenbrunner. Und dennoch: dieser Mann ist rumgekommen in der Welt: neben vielen schweren Touren in Europa gelang ihm 1961 die Erstbesteigung des 7401 m Ghent Kangri, 1971 war er mit Norman Dyhrenfurth am Mount Everest, 1985/86 war er Teilnehmer einer Südpol-Expedition und im Rahmen weiterer Reisen auf allen Kontinenten der Welt unterwegs. Von seinen Abenteuern, die mal mit großer Freude, mal mit tiefem Leid verbunden sind, erzählt Wolfgang Axt packend und interessant in seinem Buch "Überleben auf allen Kontinenten".

Er nimmt uns hierbei mit in entlegene & wilde Winkel unserer Erde und erzählt, wíe nah manchmal Triumph und Tragödie beeinander liegen: 1961 gelingt Axt - wie schon erwähnt, zuletzt alleine, die Erstbesteigung des Siebentausenders Ghent Kangri. Beim Abstieg stürzt er in eine Spalte und überlebt nur mit irrwitzig viel Glück. 1979 nimmt er an einer Expedition zum Lhotse (8516 m) teil und besteigt den vierthöchsten Berg der Erde. Sein höchster Gipfel! Bei der Besteigung zieht er sich jedoch schreckliche Erfrierungen zu, in der Folge werden neun Zehen amputiert.

Damit war die Bergsteigerei für Wolfgang Axt nicht beendet, wie man lesen wird... Viele, viele großartige Farbbilder dokumentieren das alpinistische Lebenswerk und runden das Buch zu einer überaus gelungenen, kurzweiligen und faszinierenden Lektüre ab!

   

Eberhard, Frank: "Mystische Pfade Allgäu" nach oben!

gebunden, 160 Seiten, ISBN 978-3-7654-5731-9
Preis: 19,99 €,
bruckmann-Verlag 2016.

Im schönen Allgäu gibt es so manchen magischen Ort, so manche mystische Bezeichnung, die zumeist von irgendwo daher kommt. Sei dies der Wald der Kreuze bei Gschnaidt, der Schrecksee inmitten der Hinterteiner Berge (der so gar nicht schrecklich, sondern im Gegenteil der schönste Bergsee des Allgäus ist), ein Drachenbesuch in der Sturmannshöhle (Vorsicht bei Besuchern mit Klaustrophobie), ein Besuch des "Wilden Fräuleins", die magisch schöne Breitachklamm bei Oberstdorf, ein Besuch bei Ihrer "Majestät", der Höfats oder oder oder.
35 Tourbeispiele stellt Autor Franz Eberhard, der schon andere Werke zum Allgäu publiziert hat ("Männertouren im Allgäu" und "Meine Lieblings-Alm im Allgäu"), vor und zeigt das Allgäu von seiner vielleicht faszinierensten Seite: es geht nicht um den höchsten Gipfel oder um die lange Kammüberschreitung, sondern um die geheime Seite der Allgäuer Berge & Landschaft. So lernt man die Allgäuer Alpen von einer völlig neuen Seite kennen. Für mich als guten Allgäu-Kenner ein Buch, in dem auch der erfahrene "Allgäuer" Tipps für schöne Touren und Wissenwertes findet!

Alle Touren werden interessant erzählt und wecken die Neugierde des Lesers. Sie sind gut bebildert und verfügen neben einer kleinen, farbigen Übersichtskarte über kurze Steckbriefe mit allen wesentlichen Eckdaten. Neben der Übersichtskarte vorne bietet das Buch hinten einen Gesamtüberblick über zu bewältigende Streckenlängen, Höhenmeter, Einkehrmöglichkeiten ect.

   

Gillman, Leni; Gillman, Peter & Hemmleb, Jochen: "Eiger extrem" nach oben!

gebunden, 448 Seiten, ISBN 978-3-906055-43-5. Preis: 26,90 €, AS-Verlag 2016. Eine Beschreibung ist auf der Verlagsseite zu lesen.

„Eiger Extrem“ – der Eiger mit seiner Nordwand ist extrem. Nach mehreren tödlichen Versuchen erst 1938 erstmalig durchstiegen dauerte es dann 28 Jahre, bis es 1966 zu einer Neuroute in der Nordwand kam. Es war die Zeit der Direttissimas – man versuchte die „Linie des fallenden Tropfens“ zu klettern. Damit verbunden war natürlich ein eher unnatürliches Klettern, die Zuhilfenahme künstlicher Hilfsmittel, sogenanntes künstliches Klettern, um jedes Hindernis meistern zu können. Materialschlachten und mitunter lange Begehungszeiten waren die Folge: 1966 kommt es zu einem Wettkampf zweier Teams um eine Eiger-Direttissima: ein britisch-amerikanisches Team bietet mit Dougal Haston, Chris Bonington, Don Whillans und anderen Weltklassekletterern ein Topteam auf, das deutsche Team um Sigi Hupfauer ist damals noch relativ unbekannt. In verschiedenen Stilen wollen beide Mannschaften durch die Wand. Insgesamt etwa vier Wochen dauert der Kampf in der Wand, als am 22. März John Harlin II. durch Seilriss zu Tode stürzt. Nun klettern beide Mannschaften gemeinsam und können am 25. März die Direttissima vollenden.

Leni und Peter Gillman (welcher 1966 als Reporter für den Daily Telegraph am Eiger war) skizzieren die alpinhistorische Erschließung des Eigers, zeigen die klettertechnische Entwicklung der Routen auf. Packend erzählen sie, welche Motivationen die Bergsteiger in Richtung Direttissima getrieben hat, welche Probleme im Vorfeld zu bewältigen waren und wie es letztlich zum „Angriff“ von 1966 kam. Dies nimmt etwa die erste Hälfte des Buches ein. 50 Jahre nach der Durchsteigung bereiten Leni und Peter Gillman nochmals die Geschehnisse jener gut vier Wochen auf, in denen Sieg und Niederlage, Freude und Trauer so nahe beieinander lagen. Gespickt mit einer Vielzahl zeitgenössischer Bilder ist es so dem Leser möglich, sich einer der immer noch schwersten Routen der Welt zu widmen; der John Harlin-Route.

[2010 können die Ausnahmealpinisten Robert Jasper und Roger Schäli die Route erstmals rotpunkt klettern. Ihre Bewertung: M8-, 7a, E5. Eine Doku dazu zeigt servustv.]

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