Bild: Der Cho Oyu von Tingri (Tibet) aus gesehen. (c) Evert Wesker
Ersteigungsgeschichte:
1952:
Eine britische Expedition, der u.a. Edmund Hillary angehört,
erkundet die Zugänge im Nordwesten des Berges und erreicht 6800 Meter.
1954:
Einer österreichischen Kleinexpedition unter Herbert
Tichy gelingt die Erstbesteigung über den Westgrat und die Westwand: am
19. Oktober erreichen Herbert Tichy, Sepp Jöchler und der Sherpa-Sirdar
Pasang Dawa Lama den Gipfel ohne künstlichen Sauerstoff.
1958:
Die Zweitbesteigung geht auf das Konto einer indischen Expedition
unter K. Bunshah. Auch bei dieser Expedition ist Pasang Dawa Lama mit dabei
und erreicht zum zweiten Mal den Gipfel.
1978:
Die Österreicher Edi Koblmüller und Alois Furtner
durchsteigen erstmals die schwierige Südostwand - das allerdings ohne Permit.
1982:
Eine Expedition an der Südostwand unter W. Nairz hat
am Berg viel Pech: eine Eislawine verletzt W. Nairz schwer und tötet den
Deutschen Profi Reinhard Karl. Oswald
Oelz muss mit einem Hirnödem ausgeflogen werden und R. Meier muss wegen
Zahnschmerzen zurück nach Kathmandu. Im Winter versucht Reinhold
Messner eine Winterbesteigung des Berges, scheitert jedoch. Diese Expedition
ist die erste Himalaya-Expedition von Hans
Kammerlander.
1983:
Am 5. Mai stehen Reinhold
Messner, Hans
Kammerlander und Michl Dacher nach einem Aufstieg über eine teilweise
neue Route durch die Südwestflanke. Es ist die vierte Besteigung des Cho
Oyu.
1985:
Polnischen Bergsteigern, u.a. mit Jerzy
Kukuczka, gelingt der erste Aufstieg über den Südostpfeiler, nachdem
Jugoslawen bereits im Jahr zuvor auf dieser Route bis auf 7600 Meter gekommen
waren: zwei Seilschaften kommen am 11. (Maciej Berbeka und Maciej Pawlikowski)
und 15. Februar (Kukuczka und Andrzej Heinrich) auf den Gipfel. Die Besteigung
gilt als Winterbesteigung.
1988:
Die Nordwand wird erfolgreich von Slowenen durchstiegen:
an vier Tagen erreichen alle sieben Teilnehmer den Gipfel: am 2. November Iztok
Tomazin im Alleingang vom letzten Lager auf 7200 Meter; am 5.11. Viki Groelj
und Joe Rozman; am 8.11. Marko Prezelj und Rado Nadvesnik sowie am 9.11.
Bla Jereb und Roman Robas.
1990:
Mit Jean
Troillet und Voytek
Kurtyka geht Erhard
Loretan im August zur Cho Oyu-Südwestwand. Durch die rasche Anreise
von Tibet her sind alle drei höhenkrank. Dennoch gelingt ihnen am 21. September
die Erstbegehung der SW-Wand in 27 Stunden Kletterei mit einem Biwak auf 8150m.
2003:
Thomas Lämmle gelingt im Rahmen der DAV Summit Club-Expedition
die erste vollständige Skiabfahrt vom Gipfel.