Oswald Oelz
Bild: (c) Oswald Oelz, vielen Dank für die freundliche Überlassung!
Geboren am 6. Februar 1943 in Rankweil im Vorarlberg (Österreich) und mit der Juristin Vanessa Oelz-Gütermann verheiratet. Lebt heute im Züricher Oberland, in einem Bauernhaus aus dem Jahre 1760. Dort züchtet er in seiner Freizeit Tiroler Bergschafe und hält Enten, Papageien und Katzen. Seit 1991 ist er Chefarzt der Medizinischen Abteilung am Zürcher Stadtspital Triemli. Er gilt als einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet des Höhenlungenödems und der akuten Bergkrankheit. Als Extremalpinist schaffte er als dritter Mensch der Welt die "Seven Summits", die sieben höchsten Gipfel aller Kontinente. Den ersten Berg hatte er als Fünfjähriger mit seiner Mutter in der Vorarlberger Heimat bestiegen. Als Belohnung bekam er damals eine Schokolade.
Gipfelbuch (Auszug):
1970 | Mount Kenya: beim Abstieg vom Batian stürzt Gerd Judmaier schwer und ist lebensgefährlich verletzt (offener Bruch). Entgegen allen Erwartungen überlebt Judmaier und musste auch nicht amputiert werden. Zwanzig Jahre später kehren Judmaier und Oelz zum Berg zurück und besteigen ihn mit Mitgliedern der damaligen Rettungsmannschaft. | |
1972 | Tiroler Expedition zum Manaslu: Da das Permit für den Kantsch nicht genehmigt wird, entscheidet man sich für den Manaslu. Man will die Erstdurchsteigung der Südwand versuchen. Reinhold Messner gelingt der Gipfel. | |
1974 | Aconcagua:
im Dezember zur Aconcagua-Südwand. Makalu: nach dem Aconcagua zur Makalu-Südwand. Die Expedition unter Wolfgang Nairz ist allerdings zu schwerfällig für den Berg. |
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1976 | Mt. McKinley: Anchorage - Kahiltna-Gletscher - um 14 h Start in die "Wand der Mitternachtssonne", ein etwa 200 m hohes Couloir. Ohne Seil, ohne Biwak. Um 23 Uhr auf dem Gipfel, um 4 h am nächsten Morgen wieder unten. Zwei Tage später sitzt Oelz wieder am Schreibtisch in Nashville. | |
1978 | Mount Everest: Anfang März Reise zum Everest, u.a. mit Raimund Margraiter (er war auch Retter am Mount Kenya), Reinhard Karl (im Auftrag von "Die Bunte"). Am 10. Mai erreichen er und Reinhard Karl den Gipfel. | |
1979 | Ama Dablam: Geplanter Aufstieg über den Weg der Erst- und Zweitbegeher. Stattdessen aber gemeinsam mit Reinhold Messner Rettungsaktion in der Westwand: Aufstieg zum SW-Grat, Querung ist jedoch zu gefährlich und lang. Biwak und wieder Abstieg ins Basislager, Aufstieg durch die Westwand, um 11 Uhr an der Unglücksstelle. Um 17 Uhr sind alle wieder unten. | |
1981 | Shisha Pangma: Im Frühjahr nach Tibet, mit dabei Tonman Friedl Mutschlechner. Nach erstem Vorstoss auf 6600 Meter erneuter Versuch von Oelz, Messner und Mutschlechner. Im Monsunsturm erreichen Friedl und Reinhold den Gipfel, Oswald bleibt auf 7000 Meter im Zelt zurück. Höchste Höhe für ihn: 7400 Meter. | |
1982 | Cho Oyu: gescheiterter Versuch, Oelz muss wegen Hirnödem abbrechen. Reinhard Karl stirbt bei dieser Expedition in einer Eislawine. | |
1983 | Glacier Dome: Wochenlanger Regen hält die Gruppe auf, dann gelingt, wenige Tage vor der Rückreise, doch noch der Gipfel. Beim Abstieg muss Oelz ein Notbiwak auf 6900 Metern in Kauf nehmen - wegen Halluzinationen hat er den falschen Abstiegsweg genommen. Am Morgen weiterer Abstieg. Eine Lawine überlebt Oelz. Freunde helfen ihm schließlich ins Lager und am folgenden Tag ins Basislager. | |
1985 | Shisha Pangma: nach dem 81er-Versuch im Herbst wieder zum Berg. Basislager auf 5100 Meter, vorgeschobenes BL auf 5900 Meter, Lager I auf 6500 Meter (12.09.), am 13. September auf 7100m. Am 14.09. um 17:30 Uhr der Gipfel, sein zweiter Achttausender. | |
1986 |
Makalu:
im Herbst mit K. Wielicki, Wanda
Rutkiewicz, Wolfgang Nairz, Horst Fankhauser und Marcel Ruedi. Gescheitert. |
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1987 | Kilimandscharo: am 11.09.1987 stehen Oswald und seine Frau oben. | |
1989 | Mt.
Koscuisko Elbrus |
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1990 | Carstensz-Pyramide | |
1991 | Matterhorn: Nordwand in 15 Stunden zusammen mit Diego Wellig. Um 15 Uhr erreichen sie nach zehn Stunden Kletterei den Gipfel und sind um 17:30 Uhr bereits wieder an der Hörnli-Hütte. | |
1994 | Wendenstöcke, Walkerpfeiler: zusammen mit Köbi Reichen | |
1995 | Eiger-Nordwand:
nach einem Versuch 1973 zusammen mit Wolfi Nairz, damals gelangten sie bis
zum Schwalbennest, nun zusammen mit Köbi Reichen. Sie klettern ab Eigerstation
"Stollenloch" um Zeit zu sparen. Um 19 Uhr sind sie am Gipfel
und um 0:30 Uhr an der Station Eigergletscher - nach insgesamt 23 Stunden
wieder zurück. Ama Dablam: 16 Jahre nach seiner spektakulären Rettungsaktion am Ama Dablam steigt er mit Hans Kammerlander und anderen im Rahmen einer Expedition der Alpinschule Südtirol auf den Gipfel. |
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1997 | Jordanien: u.a. "Raid mit the Camel", eine 13 SL-Tour und seinerzeit die schwerste Tour dort. | |
1998 | ||
1999 | ||
2000 |
Bücher:
Mit
Eispickel und Stethoskop: Mein
Kommentar:
autobiographisches Werk, wo bei der Lektüre schnell
klar wird, warum man für Oswald Oelz schnell den Spitznamen "Bulle"
fand. Absolut lesenswert und in seiner unnachahmlichen Art geschrieben!
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