Nuptse-Massiv - 7879 m

Nuptse

Bild: Nuptse. (c) Mahatma4711 auf www.flickr.com

Lage: Khumbu-Himal / Everest-Gruppe. Massiv aus mehreren Gipfeln.

Der nepalesische Name deutet auf seine Lage westlich des höchsten Gipfels der Welt hin: Er setzt sich aus "Nup" (Westen) und "Tse" (Berg) zusammen. Während der Hauptgipfel bereits 1961 erstbestiegen worden war, trotzte der Ostgipfel, der "Nuptse East" bis 2003 hartnäckig allen Besteigungsversuchen. So nimmt der Nuptse East auch einen großen Teil der folgenden Chronik ein.

Erschließungschronik:

1961

Grußkarte von 1961Eine englische Expedition unter Joe Walmsley ersteigt zum ersten Mal den Nuptse-Hauptgipfel (7879m), den Gipfel erreichen zunächst Dennis Davis und der Sherpa Tashi, dann Les Brown, Jim Swallow, Chris Bonington und der Sherpa Pemba.

Grußkarte der Expedition mit den Unterschriften der Teilnehmer.

1986 Erster Besteigungsversuch des Südostpfeilers am Nuptse East durch die Briten Jeff Lowe und Marc Twaight. Die beiden erreichten eine Höhe von 6600m. Jeff Low gab die erkundete Route damals mit 7- und A4 an.
1987 Die zwei Italiener Fabrizio Manoni und Enrico Rossi erreichten ungefähr die selbe Höhe wie 1986 Low / Twight.
1994 ... erreichte eine französische Expedition mit Michel Fauquet und Jean-Christophe Moulin am SE-Pfeiler des Nuptse East angeblich sogar eine Höhe von 7500 Metern. Trotzdem musste sie "entnervt und entkräftet vom schlechten Wetter" aufgeben.
1995 DAV-Leistungsexpedition zum Nuptse East - mit dabei auch Robert Jasper. Das Team erreichte den Pfeilergipfel des Diamond Tower. Das Ziel lag greifbar vor Augen. Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Std./ km vereitelte dann aber den Versuch, den Gipfel des Nuptse East erstzubesteigen.
1996 Ralf Dujmovits ersteigt den Hauptgipfel über den Nordpfeiler im Alpinstil. Es ist erst die dritte Besteigung des Nuptse-Hauptgipfels!
1997 Bereits 1997 hatte Hans Kammerlander zusammen mit seinem Südtiroler Bergführer-Kollegen Maurizio Lutzenberger am Nuptse East einen Versuch unternommen. Sie erreichten eine Höhe von knapp 7100 Metern. Dort stellten sie ein kleines Zelt auf, entschieden dann aber, noch einmal ins Basislager abzusteigen, um dort die Kräfte für den Gipfelanstieg zu sammlen. Am nächsten Morgen jedoch hatte ein gewaltiger Eissturz ihr Zelt oben in 7100 Metern Höhe weggefegt. Geschockt von der Gewalt dieses Massivs brachen sie die Tour ab.
Tomaz Humar und Janez Jeglic durchklettern vom 27. bis 31. Oktober die Westwand des Nuptse-Nordwestgipfels. Sie klettern die schwere (90° IV-V (50-70°, V)), 2500m hohe Wand im Alpinstil. Am Gipfel wird Jeglic vom Sturm erfasst und über den Grat geweht - er überlebt das Unglück nicht!
2002 Ein internationales Team mit Stephen Koch, Marko Prezelj und Steven House kam am SE-Pfeiler des Nuptse East auf eine Höhe von 7250m - auch sie kletterten im Alpinstil.
Im Herbst startete der Russe Valery Babanov (Gewinner des Piolet d'Or 2002) zu einem Soloversuch - er musste aber wegen Schlechtwetter aufgeben.
2003 Im Frühjahr erreichen Valery Babanov (Gewinner des Piolet d'Or 2002) und Vladimir Suviga (Kas) bei einem Besteigungsversuch des Nuptse East dieselbe Höhe wie die Franzosen im Jahr 1994. Die Expedition wurde abgebrochen, auch Hans Kammerlander, der zur selben Zeit den Berg versuchte, scheiterte unter der 7000 Meter Marke.

Im Herbst gelingt endlich die Erstbesteigung des Nuptse East. Gemeinsam mit Landsmann Yuri Koshelenko gelingt Valery Babanov nach gescheiterten Versuchen im Herbst 2002 und Frühjahr 2003 in drei Tagen im Alpinstil der Gipfelerfolg. Babanov und Koshelenko hatten vor ihrem Erfolg erst am 27. Oktober einen Versuch über den Südpfeiler (Diamond Tower) abgebrochen. Nach einer Erholungsphase im Basislager waren sie anschließend im Alpinstil über dieselbe Route zum Gipfel gestiegen. Am 4. November erreichten sie den Gipfel. Die Schwierigkeiten gaben sie mit bis zu VI im Fels und M4/M5 im kombinierten Gelände an.

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