Expedition zum Kinshofer-Weg 1981

Grußkarte 1981

Bild: Offizielle Expeditions-Grußkarte mit den Unterschriften der Teilnehmer.

Die Teilnehmer:
Karl-Maria Herrligkoffer (Leiter), Doris Kustermann, Michl Dacher, Michl Anderl, Sepp Mack, Valentin Demmel, Lorenz Spiegler, Giri Göbl, Franz Seiler, Robert Aschenbrenner, Josef Mangold, Manfred Heinrich, Gottfried Wallner und Sepp Gloggner.

Die Expedition:
Ursprüngliches Ziel der Expedition war der Ostpfeiler. Dieser wurde jedoch vom Voraustrupp, bestehend aus Michl Dacher, Michl Anderl und Lorenz Spiegler richtigerweise als zu gefährlich angesehen, da riesige Mengen Neuschnee in der Wand liegen. So wechselt die Expedition zum Toni Kinshofer-Weg (Herrligkoffer leitete hier bereits 1975 vergeblich eine Expedition, bis dann Hanns Schell und Robert Schauer im Jahr darauf erfolgreich waren. Diese Route ist nicht zu verwechseln mit der Kinshofer-Route, die ja bereits 1962 erstmals begangen wurde.)

Karte von Karl-Maria-Herrligkoffer an Rudl und Anschy Marek.

Am 15. Mai ist man im Hauptlager. In Herrligkoffers Buch „Mein Weg in den Himalaya“ ist fälschlicherweise von einer Basislagerhöhe von 6350 m die Rede, gemeint sind sicher 4350 m. Auch auf dieser Seite des Berges herrschen winterliche Verhältnisse – und so sollte es auch bis zum Abbruch der Expedition bleiben. Recht schnell können die Lager I (5100 m) und II (6100 m) auf dem SW-Grat errichtet werden. Lager II wird zu einem größeren Stützpunkt ausgebaut, doch es dauert bis knapp Mitte Juni, bis endlich Lager III (7000 m) auf dem Felix Kuen-Eisfeld steht.

Am 15. Juni gelingt Michl Dacher, Lorenz Spiegler, Valentin Demmel, Giri Göbl (der schon im Vorjahr am Kantsch dabei war) und Sepp Gloggner ein Vorstoß auf 7450 m. Wegen der herrschenden Lawinengefahr unternahm niemand dieser Gruppe einen Gipfelversuch; man stieg ins Basislager ab.

Die Zeit drängt nun, Begleitoffizier Major Mazood wollte wissen, für wann Träger bestellt werden sollten. Herrligkoffers Idee, ein kleines Gipfelteam nochmals in die gefährliche Flanke zu schicken, welches vom restlichen Team unterstützt wird, stößt nicht auf Gegenliebe – die Expedition ist gescheitert.

Leider wurden Sepp Gloggners kritische Worte nur allzu hart von Herrligkoffer dokumentiert (Herrligkoffer „Mein Weg in den Himalaya“, Seite 242). Dabei war Gloggner Tage zuvor oben auf 7450 m gewesen, nicht Herrligkoffer!

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