Ofterschwanger Horn (1406 m) - Rangiswanger Horn (1606 m)

meine persönliche Kurz-Bewertung der Tour

Dienstag, der 14. Oktober 2014 Top

Nachdem meine geplante Bergtour Richtung Schrecksee am gestrigen Tage buchstäblich ins Wasser gefallen war, suchte ich nach einer erneuten Gelegenheit, doch nunmehr wenigstens für einen weiteren halben Tag alleine in die Berge zu kommen. Nach hin und her entscheide ich mich für die Hörnergruppe bei Sonthofen. Aggenstein und Brentenjoch waren auch in der näheren Auswahl, aber die Pfrontener Hausberge wollte ich lieber einmal in einer ausgedehnteren Tour in Kombination mit Breitenberg, Sefenspitze, Große Schlicke usw. erleben.

Am Dienstag, den 14. Oktober unternehmen wir vormittags "im Familienverbund" eine Wanderung am Iseler, fahren wie schon so oft mit der Bergbahn hinauf, um dann den schönen Weg bergab nach Oberjoch zu wandern. Wieder daheim in der Ferienwohnung hält mich nach dem Mittagessen nichts mehr – ich muss raus, das Wetter ist nach wie vor super. Der Rucksack ist im Handumdrehen gepackt und mit dem Auto geht es dann über Sonthofen nach Ofterschwang, wo ich an der Talstation der Hörnerbahn parke. Schon hier kann man einen wunderschönen Blick ins Illertal Richtung Oberstdorf genießen. Es ist etwa 12:45 Uhr. Ab hier geht es auf gutem, breitem Weg an der Wurzelhütte vorbei aufwärts. An einem kleinen Wildgehege entlang steige ich höher, nehme dann aufgrund einer etwas verwirrenden Ausschilderung den falschen Abstecher, was mich gut zehn Minuten Zeit kostet. An sich nicht schlimm, aber ich wollte – da die Tour als solche keine großen sportlichen Herausforderungen bietet – zumindest ein wenig auf Tempo steigen, also möglichst rasch auf den ersten Gipfel. Naja, ganz so ernst nehme ich die Sache nicht mehr, aber schleichen muss man nun auch nicht. Um 13:30 Uhr bin ich an der schön gelegenen Hochbichl-Hütte, mache ein kurzes "Trink-Foto-Hüttenstempel"-Päuschen und nehme dann die verbleibende Wegstrecke zum Ofterschwanger Horn unter die Füße.

Schöner Blick auf Ofterschwang.

An der Hochbichl-Hütte reicht das Panorama weit über das Illertal. Ein grandioser Blick für wenig Aufstiegsmühen.

An der Weltcup-Hütte ist wahrscheinlich immer was los.

Panorama vom Ofterschwanger Horn hinaus ins Ostrachtal und Illertal.

Zunächst durch Wald gemütlich ansteigend erreiche ich schließlich den sonnigen Gipfelkamm mit breit ausgebautem Wanerweg und finde mich in Menschenmassen wieder: die Bergbahn und das gut ausgebaute Wegenetz locken etliche Wanderer und „Wanderer“ an. Besonders die Weltcup-Hütte (ca. 1300 m) ist gut besucht, im Sommer ist´s hier sicher bei schönem Wetter rappelvoll. Also rasch weiter, Richtung Gipfel. Auf breitem Weg geht es in südlicher Richtung weiter, alles ist gut beschildert, ein Verlaufen praktisch unmöglich. Zuletzt geht es einen harmlosen Wiesenhang zum höchsten Punkt des Ofterschwanger Horns (1406 m) hinauf - der höchte Punkt, ein paar Steinbänke am Waldrand, liegt etwas westlich des eigentlichen Kreuzes. Am Gipfel, den ich um kurz nach 14 Uhr erreiche, ist man natürlich nicht alleine. Nun ja, die Aussicht ist schon sehr schön, hat man doch einen freien Blick vom Grünten über das ganze Illertal bis tief hinein in den Allgäuer Hauptkamm. Der Gipfel ist leicht zu Fuß zu erreichen, dann gibts noch die Bergbahn - im Sommer möchte ich hier nicht (zumindest nicht zu den Betriebszeiten der Bahn) unterwegs sein.

Wehmütig schaue ich hinüber zu Rauh- und Kreuzeck – die Gipfel meiner wunderschönen Tour vom letzten Donnerstag. Das war eine Tour ganz nach meinem Gechmack!

Nach einer Pause steige ich zügig in die Scharte zwischen Rangiswanger- und Ofterschwanger Horn ab und erreiche kurz darauf die inzwischen geschlossene Fahnengehrenalpe. Das Rangiswanger Horn lasse ich rechts liegen. An sich wollte ich da noch rauf, aber der Gipfel liegt im dichten Wald, sehen tut man da oben eh nichts. Außerdem sind die Wiesen noch vom gestrigen Regen aufgeweicht, und da kein Weg hinaufführt, habe ich keine Lust, durch die Matsche zu steigen, um dann oben nichts zu sehen. Also weiter Richtung Rangiswanger Horn. Durch lichten Wald geht es östlich unterhalb des Gipfels des Sigiswanger Horns vorbei und schließlich wieder in freieres Gelände. Eine schöne Landschaft, um einfach nur genüsslich dahin zu spazieren.

Blick auf den Gipfelhang des Rangiswanger Horns.

Panorama von der Höfats links über Rauheck & Kreuzeck zum Fürschießer. dahinter die Felsgipfel der Hornbachkette.

Kurz vor 15 Uhr bin ich dann, zum Schluss flott aufsteigend, am Gipfel des Rangiswanger Horns (1606m). „Ordentliches Tempo“ meint ein Wanderer zu mir und hat mich offenbar beim Aufstieg beäugt. Okay, den letzten Hang hinauf habe ich aufs Gas gedrückt ;-)

Die Aussicht ist auch hier schön, das Wetter noch gut, obschon im Süden bereits dichtere Wolken zu sehen sind. Ich gönne mir eine Pause, trinke, esse, fotografiere, schaue in die Runde. Ein wirklich schöner Rundumblick, den man von hier oben, trotz der bescheidenen Höhe hat: der Blick schweift vom Grünten über das Ostrachtal und Illertal zu den Oberstdorfer Bergen, der südlichen Hörnergruppe (die ich 2013 erwandert habe) bishin zur Nagelfluhkette. Deren Überschreitung steht auch noch auf meiner Wunschliste. Dann gehts an den Rückweg. Während des Abstiegs mache ich es mir nochmals an einer einsamen Bank gemütlich. Wenn das schon die letzte Solo-Bergtour für 2014 ist, dann soll die nochmals genossen sein. Und da die letzte Talfahrt der Bergbahn inzwischen näher rückt, wird es hier allmählich ruhiger. Ich genieße vor schöner Aussicht mein letztes Fläschchen „Hindelanger Kräuterschluck“ – war mir doch etwas blöd, vor den Augen anderer am Gipfel mein traditionelles Gipfelschlückchen auszupacken.

Rückblick zum Gipfelaufbau des Rangiswanger Horns.

Sigiswanger Horn und Ofterschwanger Horn.

Idyllischer Weg talwärts. Rechts des großen Baums der Kratzer.

Flotten Schrittes geht´s dann zurück Richtung Ofterschwanger Horn – nun ist das Gipfelkreuz völlig menschenverlassen. Also nochmal kurz die 60 Höhenmeter von der Fahnengehrenalpe rauf zum Kreuz. Gegen 16:15 Uhr genieße ich die letzte Gipfelpause für etwa zehn Minuten, nun schon bei bedecktem Himmel, es ist aber immer noch recht mild. Ist schon etwas anderes, in solcher Ruhe die Berge zu genießen, herrlich!
Der gemütliche Abstieg nach Ofterschwang erfolgt auf dem Aufstiegsweg ohne weitere größere Pausen, wo ich dann um 17:15 Uhr den Wagen erreiche.

Dieser Tourenbericht ist auch (mit u.U. weniger Bildern) auf meiner hikr-Seite zu finden:

 

(c) Thomas Mitterer

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