Die Geschichte des Everest von 2000 bis heute:

2000
Dem Nepalesen Babu Chiri gelingt eine Besteigung in Rekordzeit: 16 Std. und 56 Minuten benötigt er für seine Besteigung von der Südseite ohne künstlichen Sauerstoff bis zum Gipfel.
Appa Sherpa ist Rekordbesteiger mit insgesamt elf Besteigungen. Auch der älteste Besteiger und die älteste Besteigerin werden gezählt. Im Rausch dieser Rekorde scheint den Bergsteigern völlig die Inspiration am Berg verloren zu gehen - es werden keine Neurouten eröffnet!

Am 7. Oktober um sieben Uhr morgens steht der Slowene Davo Karnicar auf dem Gipfel, pausiert dort eine Stunde und fährt dann mit Ski auf der Hillary-Route ab. Unterhalb des Südgipfels legt er das Sauerstoff-Gerät ab und erreicht um 8:40 Uhr den Südsattel. Da der Khumbu-Eisbruch für Ski unmöglich ist, fährt Karnicar am Fuß der SW-Wand entlang und erreicht nach 4:40 Stunden das Basislager.

Norton auf 8530 m

2001
Der Sherpa Babu Chiri, der in den vergangenen Jahren durch aufsehenerregende Rekorde bekannt geworden war, stirbt am 29. April durch Spaltensturz im Western Cwm.

Jörg Stingl, der zweite Deutsche, der den Everest "by fair means" besteigt. (c) www.himalaya-saxonia.de

Am 22. Mai um 17:30 Uhr ist Jörg Stingel der erste Sachse und damit nach 23 Jahren nach Hans Engl der zweite Deutsche auf dem Gipfel des Everest, der den Gipfel ohne Flaschensauerstoff erreicht. Ein riskantes Unternehmen: erst um 14 Uhr erreichen Stingl und Thürpe den Südgipfel. Thürpe wird das Unternehmen zu riskant, steigt ab. Stingl wagt den weiteren Aufstieg und erreicht mit der beginnenden Dämmerung den Gipfel. Erst um 21 Uhr erreicht er wieder das rettende Lager IV auf dem Südsattel, wo er von Götz Wiegand begrüßt wird.

Der 23. Mai wird zum Rekordtag: 89 Menschen stehen am höchsten Punkt! Neben diesem Zahlenwahnsinn kommt es aber am 23. Mai auch zur ersten Snowboard-Abfahrt vom Gipfel: der Franzose M. Siffredi fährt über das Große Couloir der Nordwand zum Nordsattel ab.

Der Amerikaner Erik Weihenmayer erreicht am 25. Mai als erster Blinder den Gipfel des Mount Everest.

2002
"Generationentreffen" am Everest: Peter Hillary (Sohn von Sir Edmund Hillary), Tashi Tensing (Enkel von Tensing Norgay), Brent Bishop (Sohn von Barry Bishop, Mitglied der US-Exp. 1963) und Yves Lambert (Sohn von Raymond Lambert, Schweizer Exp. 1952) erreichen den Gipfel.

2003
Das Everest-Jubiläumsjahr wird auch zum Jahr der Rekorde: am 21. Mai konnte der chinesische Fernsehsender CCTV die ersten LIVE-Bilder von einer Gipfelbesteigung des Everest zeigen. 2 Kilometer Glasfaserkabel wurden dafür am Berg verlegt.

Ebenfalls im Jubiläumsmonat kommt es an der Südseite zu einem weiteren Temporekord: dem Sherpa Lapka Gelu gelingt am 25. Mai der Aufstieg in 10 Std. und 56 Minuten. Damit ist ein erst drei Tage alter Geschwindigkeitsrekord des Sherpa Pemba Dorje (12 Std. 45 Min.) unterboten. Auch vier Mitglieder der schweizerisch-deutschen "Mount Everest Jubiläums-Expedition 2003" erreichen am 25. Mai den Gipfel.

2004
Am 17. Mai erreicht der Sirdar Apa Sherpa zum 14. Mal auf dem Gipfel des Everest, den er nun seit 1990 beinahe jedes Jahr erstiegen hat. Nur 1996 und 2001 stand er nicht oben.