Krinnenspitze (2002 m)

meine persönliche Kurz-Bewertung der Tour

Dienstag, der 7. Oktober 2014 Top

Es ist zur guten Gewohnheit geworden, dass Tobias und ich im Herbsturlaub eine gemeinsame Bergtour unternehmen. Einerseits versuche ich, auf seine kindesgemäße Kondition Rücksicht zu nehmen, andererseits möchte ich dabei möglichst auch Ziele anvisieren, die ich selber noch nicht kenne.

2012 war dies das Wertacher Hörnle, 2013 der Einstein, nun sollte es ein Zweitausender sein. Die Krinnenspitze ist ein einfaches Ziel, schön gelegen mit einer sicher guten Aussicht und aufgrund des etwas höher gelegenen Startpunktes - das Tannheimer Tal liegt ja etwa 1100 m hoch - nicht gar so viele Höhenmeter. Also auf zum Haldensee.

Über die Jochstraße sind wir recht schnell in Österreich und parken an der Talstation der Krinnenbahn, die natürlich noch nicht fährt - der Parkplatz ist so gut wie leer. Kurz nach 8:30 Uhr können wir starten. Den breiten Hauptweg verlassen wir alsbald und steigen einen schmaleren Pfad hinauf, der die weiten Serpentinen des breiten Hauptweges abkürzt. Allerdings ist der nordseitig verlaufende Pfad zwar gut zu gehen, aber recht feucht bis matschig - was es wieder etwas unangenehmer macht. Naja, wir kommen voran und erreichen nach cirka 50 min. den Hauptweg und sind alsbald in Sichtweite der Krinnenalpe.

Startpunkt ist der Parkplatz an der Bahn "Krinnenalpe".

Panorama vom Litnisschrofen über Lachenspitze und Sulspitze bis zum Neunerköpfle.

Wir machen zunächst einmal Pause und gönnen uns eine Stärkung. Das Wetter will noch nicht so recht aufklaren, aber der Wind weht aus Süden – der berühmte Föhn, wird also vielleicht noch, bis wir oben sind.

Es ist noch ganz schön frisch, so dass wir uns wieder auf den Weg machen. Der Gamsbocksteig ist hier ausgeschildert und bietet eine zeitsparende Route zum Gipfel. Von hier kann ich aber nicht erkennen, ob der Weg auch meinem Tobias zuzumuten ist. Wir wählen also die sichere Variante und queren an den Hauptdolomitabbrüchen der Nordseite entlang und wandern nur leicht ansteigend an der Westseite des Berges vorbei, um den Gipfelanstieg über die Südseite in Angriff nehmen zu können.

Unweit der Edenalpe, es wird inzwischen tatsächlich sonnig, fällt uns ein Kreuz auf einem Hügel auf. Der erste, wenn auch kleine Gipfel des Tages, klar, dass wir da noch einen kleinen Abstecher unternehmen. Wir genießen am „Gipfel“, den wir gegen 10:10 Uhr erreichen, sehr schöne Blicke auf den direkten Nachbarn der Krinnenspitze, den Litnisschrofen, sowie die Vilsalpseeberge wie die Sulzspitze. Erinnerungen werden wach an die schöne Tour, die mir dort vor zwei Jahren geglückt ist.

Die Edenalpe lassen wir rechts liegen und werden uns hier sicher beim Abstieg ein kühles Getränk gönnen. Hinter der Alpe geht der Weg alsbald links die Südhänge hinauf – wir verzichten auf den Umweg über die Gäner Ödenalpe. Der Weg ist hier und dort matschig und so müssen wir immer wieder schauen, dass wir keine unnötig nassen Füße bekommen. Etwas weiter oben müssen wir ein wenig suchen, um dann doch wieder den richtigen Weg zu finden und erreichen dann um 11 Uhr einen Kamm östlich des Gipfels, wo wir Gemsen beobachten können. Der Himmel klart inzwischen minütlich mehr auf, wir genießen die Sonne und haben schon hier eine tolle Sicht. Also, auf den Gipfel! Noch ein paar Hänge, das Gipfelkreuz schon in Sichtweite und wir sind gegen 11:20 Uhr oben.

Schöner Blick auf die Südhänge des Litnisschrofens.

Gipfelpanorama. Links der Haldensee, dahinter der Aggenstein. Rechts die berühmten Tannheimer Kletterberge.

Wir nehmen uns Zeit für eine gemütliche halbstündige Pause, in der wir uns stärken, Fotos machen, einen Eintrag ins persönliche Tourenbuch vornehmen können und die Alpendohlen füttern, die ja praktisch auf jedem Gipfel hier zu finden sind. Für Tobias wohl ein besonderes Highlight, die Dohlen mit Krümeln seines Mehrkornbrötchens zu füttern, während ich in die Runde schaue.

Als wir gegen 11:50 Uhr den Abstieg antreten, nehmen wir einen etwas anderen Weg runter, auch südseitig, und gelangen so direkt und ohne matschige Stellen über den Enziansteig hinab. Zufrieden und gemütlich in der Sonne absteigend sind wir dann auch um ca. 12:25 Uhr an der Edenalpe. Wir gehen in die gemütliche Hütte und bestellen zuerst einmal eine große Spezi und ein Bier, um es uns dann auf der Sonnenterasse gemütlich zu machen. Hier lassen wir es uns nochmals gut gehen. Eine schöne Aussicht, ein kühles Getränk nach dem Gipfelerfolg und der begeisterte Sohn an der Seite – was will man mehr? Erst um 12:50 Uhr können wir uns lösen, mein Tobi bekommt noch ein Eis und wir wandern wieder an der Westseite des Berges entlang auf die Nordseite.

Die letzten Meter. Rechts das Lechtal mit Reutte.

Die gemütliche Edenalpe, liegt schön und ist gemütlich.

Immer wieder beeindruckend: Rote Flüh und Gimpel.

Nach einer halben Stunde sind wir an der Krinnenalpe unweit der Bergstation des Krinnenliftes, holen uns nochmals einen Stempel fürs Tourenbuch und nehmen dann den Talabstieg in Angriff. Wir bleiben nun meist auf dem gemütlichen Hauptweg und spazieren so talwärts und sind kurz nach 14 Uhr wieder am Auto – eine schöne „Vater-Sohn-Tour“ mehr im gemeinsamen Tourenbuch!

Fazit: Tobias hat es wieder gut gefallen. Schon beim Abstieg fragte er mich, ob wir in diesem Urlaub nochmals gemeinsam auf Tour gehen. Ihm ist es dabei weniger wichtig, in einer bestimmten Region der Allgäuer Alpen unterwegs zu sein. Ihn reizt sicher vor allem die Höhe (das war bei mir seinerzeit ebenfalls so), im nächsten Jahr wäre ein ü2200m-Gipfel sein Wunsch, der Große Daumen vielleicht. Man wird sehen…2015.

Dieser Tourenbericht ist auch (mit u.U. weniger Bildern) auf meiner hikr-Seite zu finden:

 

(c) Thomas Mitterer

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